Ich brauche nicht mehr
zu singen
wie die alten Barden,
damit mich die Menschen hören;
und auch damals
waren es wenige nur,
die erfuhren,
was sie zu singen
hatten und zu sagen.

Höhlenritzungen
entwarfen Weltbilder,
die aufgenommen wurden
von den Meditierenden.

Bilder und Buchstaben
verbanden sich,
Schmuck und Aussage
verknüpften sich
und aus abstrakten Zeichen
wurden geboren
Verstehen und Handeln.

Ich brauche nicht mehr
zu singen
wie die alten Barden,
damit mich die Menschen hören.
Schreiben kann ich
auf Papier,
sogar vielleicht
in Bücher Gedrucktes.

Heute brauche ich
kein Papier mehr,
damit mich die Menschen hören;
Gutenberg hat seinen Dienst getan.
Mit www fing ein Neues da an:
HTTP und HTML
sind dafür
im Prinzip
seit 20 Jahren zur Stell.

Gutenberg hat seinen Dienst getan.
Mit Tim Berners-Lee
fing doch tatsächlich
was Neues an
und mit seiner Hilfe
sind so viele vernetzt
heutzutage.

Ja, ich brauche nicht mehr
zu singen
wie die alten Barden,
damit mich die Menschen hören;
mit Hilfe des www
blogge ich fröhlich
(manchmal auch traurig, gewiss).

(Eigentlich schade.)

Eigentlich wollte ich mit meinem Text neben der selbstironischen Komponente Tim Berners-Lee würdigen. Das hat ihm bisher (vor 16 Uhr 20) nicht die entsprechende Ehrung eingetragen. Vielleicht hilft folgender Link zu einem Interview mit ihm eher dazu (und/oder dazu, unser Tun als BloggerInnen besser einzuordnen):
https://www.cicero.de/97.php?ress_id=6&item=827