In einem windelweichen Artikel berichtet die EZ von vorgestern vom Rückgang der Krankmeldungen (so nenne ich sie). Gewiss, sie stellt schon im ersten großen Abschnitt die Frage: „Ist Job-Angst der Grund für den niedrigen Krankenstand?“ und lässt Annelie Buntenbach vom DGB entsprechend zu Wort kommen. Aber sie erklärt auch ganz objektiv, dass man das auch anders sehen könne: „Zum einen haben körperlich belastende Tätigkeiten an Bedeutung verloren. Zum anderen betreiben immer mehr Unternehmen eine aktive und systematische betriebliche Gesundheitsförderung.“, lässt sie den Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt sagen.
Wenn ich die Hauptschlagzeile oben auf der ersten Seite der EZ aber mit der der taz vom gleichen Tag vergleiche, werde ich fast wütend: Die EZ jubelt geradezu: „Krankenstand auf historischem Tief“, während die taz in ihrer unvergleichlichen Weise Position bezieht:
„Angst geht arbeiten.“