Lyrisches von Helmut Maier

Monat: Januar 2010 (Seite 1 von 3)

Theo Lutz ist tot

Heute Morgen sei Theo Lutz friedlich eingeschlafen, so die Nachricht, die uns heute erreichte.
Dass ich mit meinem kürzlichen Beitrag ( https://www.maierlyrik.de/blog/2010/01/12/zufallsgesteuerte-eingebung-gesteuerter-zufall/ ) fast so etwas wie einen Nachruf auf ihn geschrieben habe, war mir da noch überhaupt nicht bewusst.
Seiner Frau drücke ich hiermit mein herzliches Beileid aus.

Ergänzung am 8.2.2010: Siehe: Als die Welt das Lutzen lernte: Zum Tod von Theo Lutz (Detlef Borchers)

Theo Lutz ist jetzt auch in Wikipedia zu finden.

Eine neue Welt

Welchen Orakelspruch
empfange ich
in dieser eingeschloss’nen
schönen Welt
auf Malta?
Der Oleander und
die Bougainvillen
blühen üppig,
und
der Eukalyptus und
die Mandelbäume
spenden Schatten – und
die Sonnenschirme.

Die Wespe mit dem
freischwebenden Hinterteil
besucht uns auch
und nippt vom Wasser, das
aus unserm Swimmingpool
verspritzt wird,
und die goldnen Sandsteinmauern,
sie sind für ihresgleichen,
auch die hoch darüber
weggeschwirrte Libelle,
kein Hindernis,
und auch die hochgesicherten
Kunstschmiede-Eisentore
nicht.

Wir pilgerten hierher,
wo schöne Rundungen
die Toten bargen
in Xemxija
des tempelgebärenden Volks,
das aus Sizilien
kam
vor siebentausend Jahren
und hier den Schrein
bereitete
in dieser schönen, neuen Welt.

Auch in der Eingeschlossenheit
der schönen Tempelrundungen
empfingen Pilger
aus den alten Welten
den Orakelspruch.

Und endlich angekommen,
erwarten
für unsre alte Welt
auch wir nun
das Orakel
und legen unser Ohr
ans Loch.

Neoliberalismus

Auf der Westerwelle reiten.
Was heißt da Bestechlichkeit?
Durchsetzungskraft
muss sich endlich wieder lohnen.
Wo gehobelt wird,
muss noch lange nicht
ein Ruheplätzchen entstehen
für Glücklose.
Erfolgreiche Terroristen
können durch Beteurung
ihrer demokratischen Qualitäten
zeigen, dass sie Leistungsträger sind
und Geldzuwendungen
auch verdienen.

Reiten auf welcher Welle?

Hilfe und Bestechung
tragen das gleiche Häs.
Lösungen mit Geld
sind bestechend.
Doch Gedanken sind bunter,
auch ohne Fasching.

Sie richtig zu mischen
ist die Voraussetzung
zu ansprechender Gestaltung
und harmonischer Sicht
der noch verborgenen Dinge.

Aufleuchten soll endlich
die Ringparabel
in den Trümmern
und den verbohrten Gehirnen.

Generiertes Gedicht II

zarte Vokabeln

die Vokabeln sind beschwipst
beschwipst jedoch zart
wären sie
bündig aber doch zart
wie zart wären die Nöte
und auch Blüten

lasst euch schwanken, Nöte
so wie die Vokabeln

lasst euch sammeln , Wörter
schwanken in zeitloser Zahl!

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