Lyrisches von Helmut Maier

Monat: September 2012 (Seite 2 von 2)

D`Herbschdzeitlausa

D`Herbschdzeitlausa
beglaidat d’r Sommer an d’Diar.
Dea machd zwor no
a Schbekdakel
mit Sonnaschai
ond mit Hitz.
Ab’r d‘ violette Livree
v’rschafft de Herbschdherold
schau da ned’ge Reschbegd
ond ganze Wiesa bedeggat se
ond sagat: S’isch jo jetzt gnuag.

Nicht Lizensierte

Nicht lizensierte
Goldsucher kämpfen
mit dem feststehenden Urteil,
Gold sei schon gefunden.
Nur Katzengold gebe es noch
zu finden.
Experten wissen, warum
Unausgebildete
chancenlos sind:
Der scharfe Geist könne trennen
zwischen Fühlen und Denken
und dürfe deshalb trennen
in Kundige und
in ewige Sucher.
Kundige hätten das streitbare Wort
der einen gültigen Wahrheit
vom Thron über den Wolken.
Im Dunkel des Wühlens
an dessen Basis
erliege der Verleumder
dem Glanz des Gefälligen.
Vergeblich erwarte er
den Beifall der Regelkenner
und verkomme im Sumpf
der Gefühle
zum Ketzer.

Die Furcht vor dem Katzengold

Gott, tut der mir leid:
Gott.
Der Alleinerzieher.
Nachdem er getrennt wurde
von seiner Aschera.
Publik gemacht weltweit:
die Scheidungsurkunde.
Durch Paulus, den Saulus
von Tarsus:

Getrennt wurde der Geist
vom Gefühl.
Gefühl wurde Sünde.
Aschera wurde verbannt
in den maskulinen Spiritus
der Lateiner.

Jesus wurde degradiert
zum Propheten
der Monotheisten,
der streitbaren.
Hatte er nicht gesagt,
selig seien die Friedensstifter?
Dass ich nicht lache!
Oder weine!

Scheidungskinder haben es
schwer
in der Pax Romana
weltweit,
der militärischen.

Noch trauern sie nach
der Mutter,
der sie zutiefst
misstrauen,
weil es die Welt
des Friedens doch
realiter nicht
geben könne.

Real sei,
wie es sei.
Bloß keine Visionen!
(Außer es wären
Visionen vom weltweiten Sieg)

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