Lyrisches von Helmut Maier

Unglaublich

Unglaublich ist’s
und ist doch wahr,
was von der Welt wir hören?

Wenn wahr und unglaubhaft
sich medienwirksam oft vermischt,
soll das Vertrauen, das wir hegen,
die Zuversicht der Zweifel stören:

In eine Welt,
die so unglaublich böse,
so machtbesessen, gierig uns begegnet,
da sollen wir hineingehören?

Da sollen wir gar nichts
und alles glauben,
da soll Unwissenheit das Urteil rauben,
und Mächt’ge wollen uns wie Tauben
das unterjubeln, was sie wollen,
dass wir es glauben.

Viel lieber als zu überzeugen
wollen die Mächt’gen uns betören.

Da hilft nur eins,
was sie nicht gerne hören:
dass wir zusammenstehn
und gegen Mächt’ge uns empören.

4 Kommentare

  1. Traveller

    sich empören, gemeinsam, ja, das wäre ein Schritt

    ich gestehe, ich bin wie viele oft zu bequem, mich neben den alltäglichen Aufgaben und Pflichten aufzuraffen (außer zu verschiedenen Engagements im sozialen Umfeld)

    und viele haben wohl resigniert, weil sie glauben, nichts ändern zu können

    lieben Gruß
    Uta

  2. Helmut

    „und manche Knospe steigt“!

    Also: Resignieren gilt nicht!

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  3. lintschi

    ich sehe das vielleicht bisschen „anders“.
    mit offenen augen hinsehen, erkennen und dann müsste der schulterschluss aber meiner meinung nach anders verlaufen, um wirksam zu sein.
    man muss das gute in der welt verstärken und nicht das böse immer weitertragen. und das tut man letztendlich mit empörung auch.
    man gibt dem bösen dadurch die macht, sich mit NICHTS anderem zu beschäftigen. es ist für mich eine frage der energieverteilung.
    und der einzelne hat aber nur diese möglichkeit, positive energie in die welt zu bringen.

    ich will seit tagen darüber schreiben. komme aber nicht dazu … das ist keine ausrede, sondern passt zu mir und meinem leben 😉
    aber das prinzip sehe ich im grunde als das gleiche wie damals bei den „schreibtischtätern“.

    aber dein gedicht gefällt mir!
    da ist nachdenklichkeit und erkenntnis drinnen. und die finde ich immer gut. nur, was man daraus macht, da wird es dann interessant …

    lieben gruß
    lintschi

  4. Helmut

    „man muss das gute in der welt verstärken und nicht das böse immer weitertragen. und das tut man letztendlich mit empörung auch.
    man gibt dem bösen dadurch die macht, sich mit NICHTS anderem zu beschäftigen“

    Danke für den Denkanstoß, liebe Lintschi. Das Gute in der Welt verstärken: Ich meine, dazu ist gerade a u c h Empörung wichtig – nicht Wut, die einem die Sinne raubt, ist dabei gefragt, sondern Zorn, der zu klarer Erkenntnis führt, w o etwas geändert werden muss, damit das Böse sich nicht weiter ausbreiten kann. D a s trägt eben nicht dazu bei, das Böse weitzerzutragen!

    Ganz herzliche Grüße
    Helmut

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