In Spiegel ONLINE vom Sonntag, 18.01.2015 – 12:55 Uhr (https://www.spiegel.de/schulspiegel/pressekompass-zu-schulkritik-via-twitter-von-naina-a-1013571.html) wird auf die Frage eingegangen, ob es nicht besser sei, in der Schule Mietrecht und Versicherungskunde zu lernen – statt Geschichte und Lyrik. Die Schülerin Naina hatte via Twitter eine entsprechende Debatte losgetreten.

Ich fürchte, dass bei mehr Gewicht auf Steuer-, Miet- oder Versicherungsrecht im Unterricht genauso nur Faktenwissen eine Rolle spielen könnte wie bei dem jetzigen Schwerpunkt auf Geschichte und Literatur. Wirklich wichtig ist doch, dass Schülerinnen und Schüler lernen , dass Mieten, Steuern und Versicherungen keine ewig gültigen Regelungen darstellen, warum es sie so und nicht vielleicht besser anders gibt. Diese Fähigkeiten etwas zu beurteilen lassen sich vielleicht genauso gut mit Hilfe von Gedichten oder durch Beurteilung von geschichtlichen Situationen lernen. Die lassen das womöglich eher zu als „reale“ Gegenwartsgegebenheiten, welche eine normative Kraft des Faktischen entwickeln und sich als ewig gültig in die Gehirne einbrennen, obwohl sie vielleicht völlig ungerecht sein können.