Lyrisches von Helmut Maier

Schriftsteller-Magie

Ich schneide mir etwas ab
vom Kuchen der Realität,
unterscheide das Brauchbare
vom Unnützen, vom Banalen.
Ich wähle aus,
ich wähle.

Was ich mit meiner Wahl treffe,
erhebt einen Anspruch
auf Geltung
über die Mehrheit hinaus.

Wahrheit ist etwas
Ausgesondertes,
etwas Gekröntes,
Auserkorenes,
ein Diamant:
schneidend den härtesten Stahl.

Freiheit,
geistiges Sich-Erheben,
nicht über andere,
nein, schwebend
und leicht:
sie fliegt als Same
am Fallschirmchen
hinaus
auf der Suche
nach fruchtbarem Land
um zu wurzeln.

5 Kommentare

  1. Quer

    Oh ja, so ist das mit der wahren Magie.
    Das Bild von der Wahrheit als Samenschirmchen im Wind ist bezaubernd!

    Lieben Gruss,
    Brigitte

  2. Anna-Lena

    Mögen die richtigen Samen wurzeln und zur Blüte gelangen.

    Liebe Grüße zum Wochenende,
    Anna-Lena

  3. Moni

    Dieses „Bild“ gefällt mir auch s e h r ! ! !

    Schönen Sonntag!
    Moni

  4. Silbia

    Die Freiheit der Schreibenden
    und oft in der Hoffnung,
    dass etwas davon ankommt bei den Lesenden.
    Schön, wenn die Freiheit des Geistes bleibt,
    wenn wir die Wahl treffen…

    Liebe Grüße,
    Silbia

  5. Helmut

    Wahrheit:
    durchschaubar nicht,
    aber erkennbar;
    Bedingungen klar,
    aber keine Dogmen;
    Verzicht auf Krieg
    gibt definitiv die delikatere Sauce
    als der Bombenabwurf:
    Blut ist eben nicht nur süß;
    bitter der tödliche Nachgeschmack.

    Der Wählerwille
    ist unbekannt, erst recht
    nach der Stimmenauszählung.
    Konfusion:
    Ergebnis der Klärung
    durch ein Gemisch
    aus Regeln und
    regelmäßigen
    unvorhergesehenen
    Empfindlichkeiten.
    Endlos aufschieben
    lassen Entscheidungen sich selten.
    Aber Verstörung
    lässt sich oft nicht
    vermeiden.

    Liebe ist nicht immer
    eindeutig beweisbar.
    Magie mag vieles da ändern,
    beweisen lässt sich durch sie
    gar nichts.
    Hass: oft der Liebe so nah;
    oft aber ihr Tod.
    Was wissen wir schon,
    bevor wir’s erfahren.
    Feindschaft oder Kooperation:
    keine unauflöslichen Gegensätze.
    Das Nordlicht verbindet
    alle Farben des Unerfindlichen.
    Die Himmelbläue
    lässt sterben und leben.
    Auf nichts ist Verlass
    in der Verlassenheit.
    Aber glückliche Fügung
    lässt sich erkennen.
    Die Blüte, wie sehr
    bewundern wir sie am Ende.
    Nur die Zeit bis dahin
    ist manchmal unglaublich lang.

    Gut ist’s
    die Magie zu üben.
    Worte sind doch genügend
    vorhanden
    und Laute
    und Konnotationen,
    manches Mal ja auch Reime,
    und Herzblut als Kleister
    des Unwahrscheinlichen,
    das uns schließlich begeistert.

    Brigitte, Anna-Lena, Moni und Silbia, Ihr Lieben,
    habt herzlichen Dank für Eure zauberhaften Worte.

    Euch allen ganz herzliche Grüße
    Helmut

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