Lyrisches von Helmut Maier

Monat: Juli 2016 (Seite 1 von 2)

Abgetan?

Die Sehnsucht nach Vergangenem
scheint keine Hoffnung zuzulassen.
Entschwunden bleibt entschwunden.
Vertan ist ja vertan.
Zeitreise gibt es nicht.
Vorbei ist doch vorbei.

Ich blicke auf
zum Himmelsgrund
und seh‘ das Sternenlicht,
das funkelt.
Da ist es ohne Zweifel doch
am Firmament.
So firm und sicher ist sein Sein.
Von einem untergegangenen Stern
kommt es zu uns.

Esther

Die kleine, siebenjährige Jüdin, ach:
wie sagt man für eine weibliche Israeli,
die sie inzwischen schon war?
Sah sie, wie der kleine, neugeborene
Palästinenser Abu
vertrieben wurde
oder deportiert nach Haifa?
Er sollte der Gründer und Führer werden der PLF.
Sie eine Wundersängerin.
Auch ich, gleichen Alters,
liebte ihren Gesang schon,
als sie zusammen noch war
mit Abi, ebenfalls einer aus
Safed, von dem andern getrennt nur
durch einen Buchstaben.
Abraham konnte seine späteren Erben
nicht einen.

Beobachtungsposten*

Die Scheibe der offenen Tür:
blanker Spiegel hin zur Terrasse:
Munter umherhüpfen seh ich ein Spätzchen.

Ich glaube wohl, es kennt mich bereits.
Aber erschrecken will ich es nicht.

*ein Janka

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