Die allererste Kastanie,
die schmeichelnd mir gleitet durch die Hand,
in diesem noch gar nicht herb gefühlten Herbst!
*ein Achtunzwanziger
Lyrisches von Helmut Maier
Die allererste Kastanie,
die schmeichelnd mir gleitet durch die Hand,
in diesem noch gar nicht herb gefühlten Herbst!
*ein Achtunzwanziger
Sollte ich nicht loben
die Zeit der Früchte,
die Zeit des Genusses?
Einsammeln macht aber auch
merkwürdige Mühe.
In die Scheune gebracht
muss alles werden
zur rechten Zeit.
Und dort muss es bleiben,
damit in kärgerer Zeit
die Not nicht wächst
statt der Saat.
Und der erste Frost:
kündigt er nicht schon an,
dass es heißt,
es ist nicht mehr genug,
um davon zu leben?
Den Glanz des Sommers.
Sie haben ihn gespeichert,
die Silberblätter.
Wollen wohl Konservative
heutzutage lieber Risiken
anstatt wie früher etwas zu bewahren?
Eine Risikoabschätzung
wäre da wohl das Wenigste.
*ein Janka
Wirft die Sonne noch genügend Schatten diesen Herbst? 😉
Europa befindet sich zur Zeit wohl – wie immer? – zwischen Stillstand und still standing.
Die Kohlmeisen vergnügen sich
sozusagen beim Ährenlesen.
Bauernmäßig scheucht die Amsel sie kurz auf.
*ein Achtundzwanziger
Wenn sich die Leichenblässe schon
über Hortensienblüten breitet,
dann ist des Sommers Ende auch nicht mehr fern.
*ein Achtundzwanziger
„Völkisch“ ist der klassische Begriff für die Vorliebe fürs Provinzielle im schlechtesten Sinn: Nichts anderes will ich gelten lassen, als was ich kenne und liebe, weil ich’s nicht anders kenne.
Erklärungsversuch*
Eine Angstmacherpolitik,
können wir uns dabei noch wundern,
wenn Menschen aus Angst irrational wählen?
*ein Achtundzwanziger
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