Lyrisches von Helmut Maier

Die letzte Station unserer diesjährigen Reise in der heutigen Bretagne

Der Golf von Morbihan in der Bretagne muss in der Jungsteinzeit eine bedeutende Rolle in der kulturellen Menschheitsgeschichte gespielt haben, mindestens in Europa. Er und seine angrenzenden Gebiete sind voller megalithischer Zeugnisse der ganz besonderen Art. Die Alignements von Carnac sind wohl einzigartig, um von den vielen Zeugnissen jener Epoche nur mal sie zu nennen. Wir haben vor vielen Jahren auf zwei Reisen in die Bretagne eine Menge davon besucht.

Zwei weltberühmte Denkmäler dieser Zeit haben wir damals auch besucht: Gavrinis – ein Cairn auf einer Insel im Golf mit einer tempelartigen Ganganlage und einem außergewöhnlich in der Erinnerung haftenden „Chor“ mit äußerst kunstvoll gravierten Mustern auf den Schauseiten der Endsteine ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gavrinis#/media/File:Gavrinis_Gang.jpg ) – und einen Dolmen in Locmariaquer, der wohl auch einmal eine Ganganlage in einem Cairn war. Er hat auch einen sehr wertvoll gestalteten Endstein und einen ebenfalls gravierten Deckstein.

So etwa wie auf dieser Abbildung habe ich den Dolmen von Locmariaquer damals gesehen: den „Table des Marchands“:

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Und so sieht der Cairn aus, der inzwischen in einer nur mit Eintrittsgeld erreichbaren Anlage zusammen mit noch einem Cairn und einem zerbrochenen Riesen-Menhir (dem urprünglich wohl höchsten bekannten der Welt) präsentiert wird:

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Er ist inzwischen nach dem Vorbild von Gavrinis über der ehemals als Dolmen zu sehenden Ganganlage errichtet worden. Innen ist die Atmosphäre eines Tempels natürlich viel deutlicher zu spüren als früher beim Dolmen:

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Trotzdem beschlich mich dieses Mal beim Besuch der ganzen Anlage das – wohl unberechtigte – Gefühl einer kommerzialisierten Angelegenheit. Ich war eigentlich enttäuscht, obwohl mir klar war, dass der Schutz dieses Weltkulturerbes so etwas nötig gemacht hat. Ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Schade trotz allem Verständnis!

4 Kommentare

  1. Quer

    Ja, manchmal ist das „Zurückkommen“ mit etwas Enttäuschung verbunden. Vielleicht sind die Erwartungen an ein nochmaliges Aha-Erlebnis zu hoch.
    Das ging mir auch schon mit Feriendestinationen so.
    Lieben Sonntagsgruss,
    Brigitte

  2. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Merkwürdigerweise schwindet meine Enttäuschung immer mehr, je mehr ich mich mit dem Thema befasse.

    Dankbare Grüße
    Helmut

  3. syntaxia

    Es ist wohl, dass man zum Schutz so vorgehen muss. Es ist beeindruckend und schön!

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  4. Helmut

    Danke für den Nachdenkenswerten Kommentar, liebe Syntaxia.

    Herzlich
    Helmut

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