Lyrisches von Helmut Maier

All‘ die Jahre

An die Friedenstauben
habe ich mich solangsam gewöhnt,
die in unserem Kreis
herumtrippeln,
durch ihn durchfliegen,
manchmal knapp an unseren
Köpfen vorbei,
an der Nikolauskapelle,
vor der wir immer wieder stehen
freitags
und beim provokativen
„Schweigen für den Frieden“
Unterschriften sammeln
– gegen den Bundeswehreinsatz in
Afghanistan
– für die Abschaffung
aller Atomwaffen
– für einen gerechten Frieden
in Palästina
– gegen …
– für …

An all‘ diese unerledigten Probleme
können wir uns nämlich
gar nicht
gewöhnen.

3 Kommentare

  1. quersatzein

    So ist es, Helmut. Gewohnheit ist wohl etwas vom Schlimmsten, wenn es um Ungerechtigkeit und Unfrieden geht. Daran darf man sich einfach nicht gewöhnen!

    Mit liebem Gruss in diesen friedlichen Morgen
    Brigitte

  2. Petros

    Stehen sie wieder
    Und Friedenstauben drehen
    Still ihre Runden

    Stehen sie wieder mutig
    Gegen alles Belächeln

    Schweigen sie wieder
    Gegen das viele Reden
    Das Nichtssagende

    Schweigen sie wieder mutig
    Sind dem Wegschau’n Hindernis

    Frieden rufen die
    Die ihn nicht wirklich meinen
    Führen Krieg für den

    Frieden, den sie nicht meinen
    Machen Tote zu Helden

    Gruß
    Petros

  3. Helmut

    @Brigitte:

    Petros hat in seinem Kommentar alles dazu gesagt. Ich kann nur noch Danke sagen für die Solidarität.

    Liebe Grüße
    Helmut

    @Petros:

    Großartig Deine Umsetzung meiner Beschreibung in ein wirklich poetisches Gedicht: z.B. „Sind dem Wegschau’n Hindernis“ statt „provokativ“. Vielen Dank!

    Liebe Grüße
    Helmut

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