Lyrisches von Helmut Maier

Verschämtheit

Zwischen Sommerknotenblume
und Knoblauchrauke
prangt in junger Frische der
sich verschämt gebende
Apfelbaum, errötend
ob seiner Blütendichte
und der angeberisch weiß
sich spreizenden Lippen
der Blüten des Nachbarn,
dessen Zweige sich aalen
in der Wärme der Sonne.

9 Kommentare

  1. Petros

    Hallo Helmut,
    wie du diese Zeit, die Stimmungen der Natur in deinen Gedichten erfasst, sie uns lesbar machst… öffnet mir den Blick weit. Danke!

    Gruß
    Petros

  2. Helmut

    Errötendes ( 😉 ) Danke zurück, lieber Petros,

    und liebe Grüße
    Helmut

  3. Quer

    Oh, ich wusste ja gar nicht, dass Apfelbäume so verschämt sind. Das muss auf die Zeit im Paradies zurückgehen…

    Gruss, Brigitte

  4. Helmut

    Ha, Brigitte: S’geit halt sotte ond sotte – ieberal, au bei de Epflbeem!

    Oinaweag scheena Dank.
    Helmut

  5. manacur

    @Quer
    Aber ja!
    Seit Eva seine Frucht missbraucht hat,
    schämt sich der Apfelbaum,
    weil immer von den Kindern auf die Eltern geschlossen wird.

  6. syntaxia

    Da hast du dir aber zwei ganz spezielle Pflanzen mit Knoblauchsrauke und der Sommerknotenblume rausgesucht.
    Dank Wikipedia ahne ich nun, wie das Bild ausschaut. Beide mit weißen Blüten.. 🙂

    ..grüßt dich Monika

  7. Helmut

    @Curt: Oder wird von den Eltern (Apfelbaum im Paradies) auf die Kinder geschlossen („mein“ Apfelbaum)? 😉

    @Monika: Schön, dass Du die beiden Weißblüher jetzt auch kennst: der eine giftig und der andere als Salatpflanze aus Bauerngärten bekannt.

    Liebe Grüße
    Helmut

  8. Elke

    Großartig!

    Ein ganz besonderes Gedicht. Aufheben! Poesie pur.

    Herzlichst, E.

  9. Anonymous

    Ganz herzlichen Dank, liebe Elke! Ich erroete – fast wie der Apfelbaum!

    Liebe Gruesse
    Helmut

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