Lyrisches von Helmut Maier

Kommunikationsproblem

Wann ois mol sait
„oh gang m’r hoim“,
no sottsch es net v’rlassa
ond hoimwärts ganga
uf d’r Schdell.

Des wär,
i muaß es wirglich saga,
a bissale doch gar zu schnell.
Desjenig will doch
oifach saga:
„Des glaub i aber net
so g’schwend“.

Ond schlehchd dir des
au uf da Maga,
so bleed isch doch
koi oizigs Kend,
do oifach omdreha
ond verdufda.

Deen Fehler wieder
guat zom macha,
do kosch beschdemmt
a Weile schufda.

10 Kommentare

  1. bruni kantz

    Oh Graus, oh Schreck,
    nun ist das schöne Hochdeutsch weg!

    Ich denke, ich verstehe es, schließlich spreche ich auch einen Dialekt – wenn ich will – aber es ist saarländisch und unterscheidet sich sehr, sehr stark von diesem…)));
    Ich bitte bescheiden um eine liebevolle Übersetzung dieses hochliterarischen Textes!

    LG von Bruni

  2. syntaxia

    ..schmunzel.. das kann passieren, wenn der Kontext nicht klar ist..
    Aber im Hochdeutschen sagen wir ja auch: „Ach, geh doch weg!“ oder „Hau ich denn ab?!“, wenn wir etwas nicht glauben können…

    Glaube mir, lieber Helmut, ich wünsche dir einen schönen Sonntag!
    ..grüßt dich Monika

  3. Helmut

    Ach, da war es ja gut, dass ich die Übersetzung nicht gleich mit- oder dann nachgeliefert habe: So einen hübschen Kommentar wie den von Dir, liebe Monika, hätte ich sonst kaum bekommen.

    So musst Du Dich, liebe Bruni, wohl noch etwas gedulden, damit für die eine oder andere Entzifferung vielleicht noch Raum bleibt. Und der „Schreck“ war doch wahrscheinlich nur
    des schönen Reims wegen eingetreten, hoffe ich.

    Ich danke Euch beiden und grüße Euch herzlich
    Helmut

  4. Bjoern

    Nicht einfach. Brauche für zwei, drei Zeilen auch einen Übersetzer!

  5. Helmut

    Na, lieber Bjoern und liebe Bruni (und …), da will ich mal nicht so sein:

    Hier eine Art Transskription:

    Kommunikationsproblem

    Wenn eines (schwäbische neutrale Möglichkeit
    für „eine/einer“) mal sagt:
    „ oh, gehe mir heim“ (eigentlich unübersetzbar!!!),
    dann solltest du dasjenige („es“ – s.o. zu „eine/einer)
    nicht verlassen/stehen lassen
    und Richtung nach Hause gehen
    auf der Stelle.

    Das wäre,
    ich muss es wirklich sagen,
    ein bisschen doch gar zu schnell.
    Dasjenige (s.o. zu „eine/einer“) will doch
    nur („einfach“) sagen/zum Ausdruck bringen:
    „Das glaube ich aber nicht
    so von einem Augenblick auf den anderen („so
    geschwind“)“/ „Das ist doch unglaublich.“

    Und schlägt dir das
    auch auf den Magen,
    so doof („blöd“) ist doch
    kein einziges Kind,
    da einfach umzudrehen
    und zu verduften/abzuhauen.

    D e n Fehler wieder
    gut zu machen,
    da kannst du bestimmt
    eine Weile schuften/dran arbeiten.

    Also vielen Dank für das Interesse
    und liebe Grüße
    Helmut

  6. Quer

    Danke für den Ausgangstext (den ich ohne Schwierigkeiten verstand) und die Übersetzung, die auch hier – wie so oft – nicht ans Original herankommt.

    Eine gute Woche wünscht dir
    Brigitte

  7. bruni kantz

    Es ist also ganz einfach, wenn einer dieses Unaussprechliche sagt! Es hei8t doch nur:
    Waaaaaaaaaaas, das glaube ich jetzt aber nicht! Was erzählst du mir denn da für Sachen?

    Stimmt das, lieber Helmut?

  8. ahora

    Danke auch für die Übersetzung.
    Ich kenne das auch (auch aus dem Saarland, liebe Bruni)
    „geh fort!“ als Ausruf für etwas Überraschendes.
    Die Übersetzung ist „cool“
    Wie viele Worte musst Du nehmen, um den Dialekt zu übersetzen, wie kompliziert Dich ausdrücken.

    Ich spreche leider keinen Dialekt und beneide jeden der damit aufzeigen kann, dass er irgendwo zuhause ist.

    Liebe Grüße
    Barbara

  9. bruni kantz

    Welchen Dialekt sollte ein Weltbürger sprechen?
    Mann/Frau braucht keinen, um Heimat zu haben.
    Liebe Barbara, freue Dich! Alle Menschen verstehen Dich.
    Mit dem Dialekt hat`s mancher sicher schwer,
    denn der kommt einem oft mal quer…

  10. Helmut

    Liebe Bruni,

    Glauben wir nicht besonders gerne das Unglaubliche?

    Liebe Barbara,

    Du hast ja Leidensgenossen: Den Sachsen geht es ja nicht besser (und sie fühlen sich durch Goethe gestärkt*): „Wir Sachsen heer’n ja Dialekte fir’s Leeben gerne. Schade, dass wir geen eich’nen Dialekt nich haam.“

    *Goethe fand die Sprache in Leipzig das schönste denkbare Hochdeutsch!

    Euch beiden liebe Grüße
    Helmut

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