Lyrisches von Helmut Maier

Freiheits-Trauma

Verloren sind, die da hungerten
nach der Freiheit, andere
hungern zu lassen.

Verloren sind, die da dürstet
nach dem Kick, über andere
herrschen zu können
nach der Nacht
der Demütigung.

Verloren sind, die es gelüstet,
ihre Macht endlich
ausleben zu können
nach der durchlebten
Ohnmacht.

Verloren sind,
die an die eigene Freiheit
nur denken können,
weil sie sich endlich
befreien konnten.

Das Erbe,
das wir nicht durchschauen,
tragen wir schwer,
auch wenn wir uns
seiner gerne rühmen.

Und der Ruhm,
der uns blind macht
für die Ruhmlosen,
treibt eine ganze Gesellschaft
in Sklaverei.

6 Kommentare

  1. Petros

    Aufwühlende Zeilen. Danke!
    Gruß
    Petros

    PS: Schönen Sonntag!

  2. bruni kantz

    und verloren sind die,
    welche mitleidlos durch
    Lebendiges eilen

    ohne Blicke nach recht oder links

    Arme verlorene Seelen.

    Gut geschrieben, lieber Helmut

  3. Moni

    Das ist ein ganz starker Text, Helmut!
    Der noch lange zum Nachdenken anhält (mich jednfalls).
    Erinnert mich fast an …

    Einen sonnigen, wenn auch kalten Sonntag dir.
    Moni

  4. Helmut

    Ich danke Euch drei Treuen sehr.

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. Traveller

    eine ganz andere Bergpredigt
    und tief berührende Zeilen

    lieben Gruß
    Uta

  6. Helmut

    So eine Predigt würde ich gerne mal von einem Bundespräsidenten hören. Dessen Stimme hätte die richtige Reichweite.

    Dank, liebe Uta, und herzlichen Gruß
    Helmut

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