Lyrisches von Helmut Maier

Monat: Oktober 2013 (Seite 2 von 2)

Wie unrealistisch sind wir?

Arno Gruen sagt (zitiert nach Konstantin Wecker [https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=737377776279590&id=111564412194266]:

„Wir glauben, unser Denken sei realistisch, wenn es von Mitgefühl befreit ist, von der Fähigkeit Schmerz zu teilen, Leid zu verstehen, und vom Gefühl der Verbundenheit mit allen Lebewesen. Denken wir aber ohne Mitgefühl, dann leben wir in einer Scheinwelt aus Abstraktionen, die Kampf und Konkurrenz zu den Triebkräften unserer Existenz machen….Diese Vorstellung eines Lebens ohne Mitgefühl ist auf Feinde angewiesen, ja, wir beginnen uns selbst durch das Feindbild, das wir heraufbeschwören zu definieren.“

Mitgefühl für die Völker Palästinas (einschließlich der Juden) setzt unglaublich viel wahren Realismus voraus.

Gibt es ein Paradies?

Gibt es ein Paradies
in der Hölle?
Mit wogenden Wellen
am weißen Strand
unter blauem Himmel,
Sonnenschirmchen
in den Sand gesteckt,
Fahrradstraße
zwischen Hotel und Beach.

„Swimming prohibited“
zwischen den tosenden Wellen
des Meeres,
in das sie die Auserwählten
treiben wollten. Wen?
Die Vertriebene waren
aus dem feindlichen Europa,
vor dem Holocaust Geflüchtete.
Und die es hier vertreten
gegenüber dem Orient,
feindlich oder doch
unverständig ihm gegenüber,
was dessen seltsame
Lebensart angeht derer,
die gleiche Rechte erwarten,
die man dem Feind doch
nicht zu geben bereit ist
oder vermag.

Wer mich angreift,
wer will’s mir verdenken,
dass ich mich wehre
und das doch deutlich,
um ihm zu zeigen:
Schlimmeres kann er von mir
erwarten, als was er mir antut.
Was aber Schlimmeres
wieder der Feind dann
im Schild führt gegen mich?
Wo soll das enden?

Einschränkung der palästinensischen Bewegungsfreiheit in Hebrons Zone H2

Aus Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hebron ) :

„In der Zone H2 ist die Bewegungsfreiheit der ca. 30.000 Palästinenser stark eingeschränkt, während die israelischen Siedler völlige Bewegungsfreiheit genießen und durch die IDF geschützt werden. Palästinensern ist es untersagt, die Al-Shuhada-Straße, die Haupt-Durchgangsstraße von Hebron, zu benutzen. Für die Renovierung dieser Straße haben die Vereinigten Staaten Millionen Dollar an Geldern zur Verfügung gestellt. Aufgrund dieser Einschränkung wurden seit 1994 fast die Hälfte aller Geschäfte in H2 geschlossen trotz Anstrengungen der UN, Ladenbesitzern monatlich Geld zu zahlen, damit der Betrieb weitergeht.[15]

Palästinenser brauchen für manche Gebiete nahe israelischer Siedlungen eine spezielle Genehmigung des israelischen Militärs, es sei denn sie wohnen dort. Des Weiteren ist die Zone H2 ein Zufluchtsort für kriminelle Palästinenser geworden, die vor der palästinensischen Polizei fliehen.[15]“

Dazu ein Foto von meiner Reise: Der einzige Zugang mancher Bewohner_innen zu einem bestimmten Viertel: Zwei Drehkreuze, ein Metalldetektor und eine soldatische Kontrolle:

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