Lyrisches von Helmut Maier

Monat: Februar 2016 (Seite 2 von 2)

Unsere Aufgabe

Den Weg finden
durch das Dickicht der Dornen.
Jeder Gefährte
ein Prinz.
Jedem Gefährten die Kraft
den Mächten der Zwölf
das Prinzip
der mütterlichen Dreizehn
entgegenzusetzen.
Jede Gefährtin
eine Prinzessin.
Denn auch verwunschene Prinzen
harren der Erlösung
durch einen Kuss,
wie wir wissen.

Schwerstarbeit ist es,
kühner Entwürfe bedarf es,
Überwindung von Vorurteilen:
„Wir schaffen es nicht“,
„Wir gehen unter im Gestrüpp
der Anforderungen“,
„Wir ekeln uns vor dem Fremden“,
„Wir wollen in Ruhe gelassen werden.
(weil wir womöglich unserer selbst
gar nicht sicher mehr sind;
woher sollen den Mut wir denn nehmen,
uns in den sicheren Tod
stürzen zu wollen;
schlagen wir lieber zurück gegen das,
was uns als Zumutung begegnet,
als nicht überwindbar in Güte
und in Vertrauen)“.

Nicht einer einzigen Prinzessin,
die uns führen will,
nicht einem einzigen Führer
dürfen wir folgen,
nein, unsrer gemeinsamen
neuen Erkenntnis,
dass wir die dreizehnte Fee
nicht mehr bekämpfen müssen,
nicht dürfen,
nicht wollen:
dass wir auch nicht
regelverändernde Weisen
als schrill mehr verachten,
sondern in neue Harmonien
uns lernen zu finden
und sie genießen.

Dann wirklich
los geht es jetzt!

Brisantes Testergebnis

Die Esslinger Zeitung berichtet heute, 4.Februar, auf Seite 5 über einen Simulationstest, den die Deutsche Bahn im Auftrag des Regionalverbands Stuttgart durchgeführt hat, um zu klären, welche Ursachen Störungen und Verspätungen der Stuttgarter S-Bahn haben.

Als Ergebnis dieses Tests wird unter anderem festgehalten: „Auch der Mischverkehr von S-Bahnen, Regional- und Fernzügen auf denselben Gleisen führe zu Erschwernissen. Schon geringe Verspätungen wirken sich laut der Studie auf das gesamte S-Bahn-System aus.“

Besonders brisant ist dieses Ergebnis dadurch, dass bei der geplanten Umleitung der Gäubahn mit Fernzügen aus Zürich über den künftigen Flughafen-Bahnhof eben dieser Mischverkehr – dazu noch durch einen eigentlich zu schmalen Tunnel und auf nur für S-Bahnen konzipierten Gleisen – neuerlich geplant und hoch gepriesen wurde, obwohl die Gegner*innen von Stuttgart 21 bei Anhörungen genau dies scharf verurteilt haben. Davon ist in dem Bericht der EZ allerdings nicht die Rede.

Ist damit der Tiefbahnhof Stuttgart 21, zu dem vom Flughafen-Bahnhof die Gäubahn durch einen sowieso gefährlichen langen Tunnel geleitet werden soll, nicht insgesamt obsolet geworden?

Imbolc/Lichtmess

Das Licht hat gezeigt:
es wird siegen.
Es wird kein Sieg sein
für immer.
Wir werden das weiterwachsende Licht
fröhlich genießen.
Wir werden es preisen;
wir werden es feiern,
wohl in dem Wissen,
dass das Dunkel
zum Kreislauf gehört
und es wiederkommt,
um dem Winter zu ermöglichen,
die Frosttemperaturen
endlich hervorzubringen,
die manche Samen
auch nächstes Jahr wieder
befähigen fruchtbar zu keimen
für einen neuen Kreislauf
des Lebens.

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