Lyrisches von Helmut Maier

Ressourcen

Ritzen im Plattenbelag,
ausgefressene Verfugung der Mörtelstellen,
was tut sich da unten in Höhlungen
unter der Sommerterrasse?

Geflügelte Wesen treten hervor,
verschwinden wieder,
kommen wieder hervor:
Sonnentanz bei über 25 Grad.

Die geflügelten Wesen,
daneben die Arbeiterinnen,
ein immerwährendes Hin und Her.

Wo ist die Königin?
Wann kommt es zum Flug?
Ich konnte ihn nicht mehr beobachten.

Die geflügelten Ameisen werden sich
in den Lüften um die Königin bemühen.
Einer nur wird gewinnen.
Was für eine Verschwendung
von Ressourcen –
nur für diesen Augenblick der Lust.

12 Kommentare

  1. Quer

    Ja, die Vorstellung dieser Verschwendung irritiert uns. Und doch geschieht in der Natur nichts ohne einen lebensstiftenden und erhaltenden Plan.
    Lieben Gruss in ein lebendiges Heute,
    Brigitte

  2. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Sehr schön finde ich Deine Vorstellung von den Naturkräften, auch wenn ich dem kaum folgen kann. Sehr erstaunenswert finde ich das immer noch. Vielen Dank für Deine Antwort

    und ganz liebe Grüße
    Helmut

  3. gabriele pflug

    Die Natur ist jedoch klüger als wir Menschen!
    Schön, dass du den Blick dafür hast!
    Liebe Grüße
    Gabriele

  4. Helmut

    Du hast ja Recht, liebe Gabriele! Nur wer die Zivilisation darüber stellt, hat es da schwerer!

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. bruni kantz

    Die Geflügelten in den Fugen der Terrasse…
    Da haben sie wenigstens Platz, lieber Helmut und können ihren Sonnentanz tanzen.
    Bei uns hatten sie sich mal in die Duscharmatur verirrt und es war ein mittlers Abenteuer, bis sie den Weg ins Draußen wieder gefunden hatten.
    Herzlicghe Grüße von Bruni

  6. Helmut

    Ach, liebe Bruni, da haben wir ja noch ganz viel Glück. Aber wie heißt es auf Kölsch: Ett kütt wie ett kütt (es kommt, wie es kommt!).

    Liebe Grüße (verbunden mit großem Dank)
    Helmut

  7. Syntaxia

    Da gibt es so viel in der Natur, das wir gar nicht wahrnehmen. Verstehen können wir es als Laien auch nicht. Das hat mir gestern eine kluge Frau in einem Bienengarten des Nabu wieder fein bestätigt. Schön, wenn es Menschen gibt, die mehr sehen, wissen und kennen und uns teilhaben lassen. Spannend ist es sicher unter den Platten und anderswo…

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  8. Helmut

    Liebe Syntaxia,

    Hab zuerst vielen Dank für Deinen Kommentar. „Spannend ist es sicher unter den Platten und anderswo…“ – und sicherlich auch sehr interessant. Was hat Dir denn Deine kluge Frau vom NABU noch erzählt? Möchtest Du davon irgendwas erzählen?

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  9. Barbara

    Verschwenden wir nicht unaufhaltsam unsere Ressourcen, oft Tag für Tag?

    Ich lerne sie gerade wieder anzuzapfen und habe echte Freude daran… einen Schrank auseinanderbauen, die Batterie am Auto aufladen… jeden Tag sinnvoll einteilen, ohne Curt.
    Ich bin erstaunt, was alles geht, wenn man will oder eben muss.
    Er ist am 26.Mai gestorben..

    Liebe Grüße
    Barbara

  10. Helmut

    Ich bin auch erstaunt – und traurig! Curt war einst so ein interessanter Partner auf dem Blog für mich. Lass Dir, liebe Barbara, Deine Willenskraft helfen, über den Tod hinwegzukommen. Aber übernimm Dich dabei nicht!
    Ja, wir „vergeuden“ oft anscheinend unsere Ressourcen. Dabei vergessen wir ganz, dass wir sie aus der Natur empfangen!
    Vielen Dank für Deine Antwort und für die Möglichkeit an Curt zu denken.

    Helmut

  11. Barbara

    Danke für Deine schöne Antwort. Noch fülle ich die Leere , die entsteht teilweise bewusst mit Tätigkeiten, lass die Trauer nicht überhand nehmen, doch ich gebe ihr auch genügend Raum.
    Curt hatte in den letzten Jahren nur noch einen französischen Blog. Ich habe es oft bedauert, dass er keinen neuen mehr eröffnet hat.
    Herzlich
    Barbara

  12. Helmut

    Ich finde es sehr schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mir zu antworten. Mach weiter so mit der Einteilung Deiner Gefühls-Möglichkeiten! Curts französischen Blog habe ich zwar mal festgestellt; aber er war mir sprachlich doch zu schwierig.

    Hab vielen Dank für die feine Antwort.
    Ich grüße Dich herzlich.
    Helmut

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