Lyrisches von Helmut Maier

Paläolithischer Verstand

In wildem Denken
Mondphasen und Hörner
in eins setzen.
Am Himmel
die Erde sehen.
Moose in ihrer Qualität
als Ruhepolster
gewahren.
Schalensteine
als Kopfkissen,
weil aus ihnen
Geheimnisse sprechen
von Himmelstreppen.

Sich einladen lassen
von Fremden,
wer in die Fremde geraten,
ganz ohne Scham.
Und gastfreundlich sein
den Unbekannten,
weil sie dann freudig
Kenntnis gewähren.

Der Ratio ihren
ihr gebührenden Platz
zuweisen wieder,
aber nicht mehr.

Die Kunst des schönen Scheins
im Sein garantieren.

Siehe auch meinen Kommentar zu einem Haiku von Nannophilius im Forum von versalia.

Das Kommentargedicht von Paul Spinger dazu darf ich freundlicherweise in einer zweiten, vom Autor ebenfalls autorisierten Version darbieten:

Claude, der nannte sie Mytheme
Und erforschte die Systeme,
Wie die Menschen früher dachten.
Mythos, Dichtung und verwandte
Neue Fragen, alt bekannte,
Die die Menschen dichtend machten.

Und er wusste: Gegensätze
Sind der Mythen wahre Schätze,
Brachte sie ans Licht.
Das was uns die Mythen schenken,
Ist des Menschen wahres Denken,
So wie das Gedicht.

7 Kommentare

  1. Paul Spinger

    Claude, der nannte sie Mytheme
    Und erforschte die Systeme,
    Wie die Menschen früher dachten.
    Mythos, Dichtung und verwandte
    Strukturelle Terminante,
    Die die Menschen dichtend machten.

    Und er wusste: Gegensätze
    Sind der Mythen wahre Schätze,
    Brachte sie ans Licht.
    Das was uns die Mythen schenken,
    Ist des Menschen wahres Denken,
    So wie das Gedicht.

  2. syntaxia

    Ja Helmut,

    da wünschte ich mir „steinalt“ zu sein.
    Zu schöpfen aus dem Wissen,
    der Phantasie und dem Erspüren dieser Welten,
    um daraus zu schreiben…

    Wünscht dir Monika einen schönen Sonntag

  3. Helmut

    Ich danke Euch beiden, liebe Monika und lieber Paul, für die wunderbaren Kommentare.
    @Paul: Dir habe ich ja schon eine private E-Mail geschickt. Du weißt, ich bin begeistert bzw. Du hast mich begeistert.
    @Monika: Ich glaube, dass wir „stein“alt sein dürfen, wie Du so schön schreibst, wenn wir uns von den Zeugnissen der Steinzeit begeistern lassen.

    Liebe Grüße
    Helmut

  4. ELsa

    Lieber Helmut,

    bei dir lerne ich so viel. Das ist wieder ein beachtlicher Gedankengang. Toller Text, gern gelesen!

    LG
    ELsa

  5. Helmut

    Liebe Elsa,

    Vielen Dank für die Anerkennung. Das ist nur ein Versuch, keine wissenschaftliche Erkenntnis, die ich da geliefert habe. Das sollte beachtet werden. Bei Paul Spingers Text dürfte mehr davon enthalten sein.
    Liebe Grüße
    Helmut

  6. Petros

    Laterne, Later-
    NE! Sonne, Mond und Ster- NE!
    Rhytmus und Willkür.

    Gruß aus Regensburg
    Petros

  7. Helmut

    Willkür? „Wildes Denken“ scheint Dir nicht zu behagen.

    Liebe Grüße trotzdem zurück
    Helmut

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