Lyrisches von Helmut Maier

Monat: November 2011 (Seite 2 von 3)

Ein Wunder!

Wunder*

Das erstmal fertigzubringen
„Vertreter der Magistrale“** sein,
die es ja seit der Schlichtung gar nicht mehr gibt –

das gelingt offenbar nur
dem Karlsruher OB Fenrich.

*ein Janka. So nenne ich inzwischen die dem japanischen Tanka angenäherte Gedichtform eines erweitertern 28ers ( https://www.maierlyrik.de/blog/der-dreizeiler-mit-dem-namen-achtundzwanziger/ )
** https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/stuttgart21./Stuttgart-21-Werbezug-in-Karlsruhe-wenig-Resonanz;art6066,754663

Ein Janka*

Das Abendrot sichtbar im Herbst
zwischen kahlen Ästen am Waldrand
bei unserem Ort auf den Schurwaldhöhen.

Nur die Lärchen und Birken
haben noch Goldkleider an.

*So nenne ich inzwischen die dem japanischen Tanka angenäherte Gedichtform eines erweitertern 28ers

Bekenntnis

Ich freue mich, wenn’s jemand schätzt,
in meinem Blog wird überdeutlich,
dass andre Welten in die meine treten

und sie verändern, oft bestimmen,
den Gipfel des Bewusstseins je und dann erklimmen.

Täuschung*

Ein Vöglein huschte übern Weg;
ach nein, ein welkes Herbstblatt war es.
So ähnlich ist doch manchmal Leben und Tod.

*ein 28er: https://www.maierlyrik.de/blog/der-dreizeiler-mit-dem-namen-achtundzwanziger/

Volksabschdimmung am 27.11.2011

Sag JA zom Ausschdieg,
des isch g’scheiter
als dass da se lesch buddla weiter.
Milliarda send’s ond et Milliona,
was dia v’rbuddlat. Schlemmer als Drohna,
wia dia dir’s aus d’r Tasch rausziagat
ond dobei net ihr‘n Hals vollkriagat
ond ohne Rücksicht uf V’rluschde
s’Sach ganz hemachat, was viel besser
fonktioniert als wia ihr Tunnel-Gruschde-
Bahhof. Dir goht wohl’s Messer
en d’r Tasch uf, wann d’dees erkennsch.
Drom sag halt JA zom Ausschdieg, Mensch.

Verschrobenheit*

Es soll wirklich Menschen geben,
die schämen sich gar Recht zu haben.
Ist die Frustration so leichter ertragbar

in der Realität
nicht Recht zu bekommen?

*ein zum Janka (wie ich es jetzt als dem japanischen Tanka angenäherte Gedichtform nenne) erweiterter 28er

Dieses Gedicht war übrigens eine Reaktion auf den unsäglichen Artikel „Rechthaber“ von Rainer Nübel in der taz-Beilage „Kontext“ vom 13.11.2011: https://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/11/rechthaber/

Ergötzen

Zum Ergötzen der Zaghaften:
Auf grünen Flächen sind bunte
Herbstblätter-Teppiche ausgebreitet.
Ornament-Baumgeäste stehen stolz drüber.

ELsa ( https://schreibtalk.blogspot.com ) hat ein Kommentar-/Komplementär-Haiku dazu beigesteuert. Hier möchte ich es präsentieren:

auf laubteppichen
bäume wie scherenschnitte
winter entgegen

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