Lyrisches von Helmut Maier

Selber

Unser Leben ist doch nicht nur lebenswert,
wenn wir es richtig präsentieren,
damit sich andere amüsieren,
damit sie fähig sind, sich lebendig zu präsentieren
mit den Einfällen, mit denen wir sie animieren:
Gehen auf allen Vieren,
Hampeln ohne uns zu genieren,
wie wir gar nicht sind uns Gerieren.
Ist’s das, was unser Leben lebenswert macht?
Ist sonst zappendustere Nacht?
Immer lustig, immer munter,
drüber und drunter, dass es nur so kracht.
Haben wir‘s so und so richtig gemacht?

So müsst ich vermutlich weitermachen,
um mich richtig zu präsentieren,
damit sich andere amüsieren,
kann’s gar nicht passieren,

dass eines selber
einfach denkt,
seine Schritte lenkt,
selber?

Für Curts Kommentargedicht bedanke ich mich herzlich:

Frage

Ein Selbst
frei durch sich selbst bestimmt
und das sich selbst
anders benimmt
als es es selbst
erwartet hat
wenn es denn stimmt
setzt es sich matt?

20 Kommentare

  1. Petros

    Schwer. So schwer ist es,
    Die un-sichtbaren Fäden
    Sehen, trennen… wollen.

    Gruß
    Petros

    PS: Wenn alles gut geht, melde ich mich hiermit zurück 🙂

  2. Helmut

    Ich halte Dir den Daumen, lieber Petros – in jeder Hinsicht 🙂

    Liebe Grüße
    Helmut

  3. ahora

    Selber wählen ist mein Motto.
    Nicht fremdbestimmt handeln.
    Dein Gedicht ist ganz nach meinem Sinn.
    Liebe Grüße
    Barbara

  4. Helmut

    Danke, liebe Barbara. Was Du angesprochen hast, ist der kognitive Teil des Gedichts. Möglicherweise kontrastiert er mit der Form.

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. Anna-Lena

    Nur wer sich selbst treu bleibt, kann authentisch sein.
    Mit liebem Gruß
    Anna-Lena

  6. Helmut

    Ich danke Dir sehr für Deine weise Antwort, liebe Anna-Lena. Es freut mich, dass Du so eine Quintessenz aus meinen Spielereien herausgefiltert hast.

    Liebe Grüße
    Helmut

    P.S. Ich habe Deine Seite endlich in mein Blogroll übernommen.

  7. Quer

    Selber denken finde ich das Allerwichtigste!
    Aber was spielt sich nicht alles da drum herum ab…

    Liebe Wochenendgrüsse,
    Brigitte

  8. Helmut

    Genau, liebe Brigitte: Lyrik und ihr schönes Drumherum, darauf wollen wir ja nicht verzichten!

    Ich erwidere gerne Deine Grüße ins Wochenende und danke Dir.
    Helmut

  9. manacur

    Frage

    Ein Selbst
    frei durch sich selbst bestimmt
    und das sich selbst
    anders benimmt
    als es es selbst
    erwartet hat
    wenn es denn stimmt
    setzt es sich matt?

    LG
    Curt

  10. Helmut

    Vielen Dank, Curt. Dein Kommentargedicht hat, finde ich, wie (hoffentlich) mein Text etwas Slam-Haftes und passt deshalb als Ergänzung ganz hervorragend.

    Liebe Grüße
    Helmut

  11. manacur

    Danke für die Ehre.
    LG
    Curt

  12. Helmut

    Die finde ich völlig gerechtfertigt!

    Helmut

  13. Anna-Lena

    Danke, lieber helmut, ich werde dich auch gleich verlinken.
    Mit lieben Grüßen
    Anna-Lena

  14. Helmut

    Das freut mich natürlich ungemein, liebe Anna-Lena.
    Danke und liebe Grüße
    Helmut

  15. ELsa

    Eine gelungene „Spielerei“, wie du den text selbst nennst, und so ein ernster Hintergrund, lieber Helmut.

    Zu meinem 40er habe ich mir geschenkt: Immer in der Wahrheit zu bleiben. Das hat mich einige Freunde gekostet. Aber andere kamen hinzu 🙂

    Lieben Gruß
    ELsa

  16. Traveller

    Schein und Sein sind immer wieder dein Thema
    und das setzt du gekonnt in Szene

    lieben Gruß
    Uta

  17. Helmut

    Liebe Elsa,

    Ganz Freund-liche Grüße an Dich.
    Helmut

    Liebe Uta,

    Schön, wie Du mich auf den Punkt bringst.
    Und ganz lieben Dank für das große Lob.
    Sei auch Du herzlich gegrüßt.
    Helmut

  18. bruni kantz

    Curts Selbst zweifelt. Es überlegt und besinnt sich auch mal anders, als zu Anfang.
    An sich selbst zweifeln und auch mal in Ungnade mit sich selbst sein, ist ein Zeichen dafür, daß das Selbst sich selbst sehr bewußt ist und gewohnt, immer wieder neu zu denken, zu überdenken und nicht starr zu werden.

    Ein selbstbewußtes Selbst, welches sich in keiner Weise schachmatt setzt. Es setzt sich selbst einen neuen Anfang!

    Huch, diese vielen Selbst machen mich ganz wirr …

  19. bruni kantz

    Dein „Selber“ ist voller guter Gedanken, lieber Helmut.
    Nein, man muß sich so nicht präsentieren. Ich z.B. kann das sowieso nicht. Manchmal bin ich zwar übermütig und blödele herum, aber die Hampelfrau mag ich für niemanden spielen und die Präsentation meiner selbst gelingt mir aus diesem Grunde einfach schlecht. Damit muß ich mich abfinden.
    Man kann sich eigentlich auch nur so wahrhaftig zeigen, wie man im Inneren ist. Das, was für andere langweilig scheint, kann das echte Ich sein und dem muß man sich stellen.

  20. Helmut

    Liebe Bruni,

    Die Frage ist ja, ob Wahrhaftigkeit, die wir alle wollen, sich mit Erfolg verträgt, nicht nur mit wirtschaftlichem Erfolg oder mit Erlangung von Ruhm und Ehre oder Anerkennung, auch mit dem Erfolg, dass ich dadurch andere zum Nachdenken bringe. Oder ob ich meiner Kunst ganz unabhängig davon fröne und jeder selber gezwungen ist, selber zu denken.

    Das ist nicht einfach zu beantworten, finde ich.

    Vielen Dank für Deine ausführlichen Darlegungen
    und liebe Grüße
    Helmut

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