Vielleicht ist ein Mensch auf dem Boot im Mittelmeer, vielleicht auch eine Wildbiene dort im Dost, vielleicht sind die Bonobos in der Wilhelma, vielleicht sind sie alle auf mich angewiesen, mich wenigstens auch.
Und kann ich allen gerecht werden? Ich versuche es hier und auch dort und wieder woanders. Aber ich weiß: gerecht werden kann ich nur wenigen.
Ich weiß: In meinen Träumen entdecke ich manche wieder. Ich weiß: sie strecken die Hände aus um Hilfe und wenn ich ihnen helfen kann, sind sie so glücklich, so froh.
Nun ist doch Sommer, wohl mindestens eine Woche lang. Ich liebe ihn, auch wenn er manchen doch zu heiß wird. Aber er ist es endlich: überwiegend trocken. Oh, wie ersehnt er war und ist, noch ist.
Drei solche Pflanzen sind in unserem Gärtchen. Jede hat seit gestern abend eine Blüte. Es waren zusammen also drei. Wie ihr vielleicht wisst: Jeden Tag so etwa um neun Uhr des Abends kommen jeweils neue Blüten hervor.
Und e i n e davon schaute genau (und schaut immer noch) zu den Fenstern unseres Wohnzimmers. Und ich möchte schwören: Sie lachte mich immerzu an (und tut es heute immer noch) und bereitet mir eine große Freude.
Sie hat ein so volles Gelb, dass sie mir fast überirdisch vorkam. Sie bezauberte (und tut es noch) so lieblich, dass ich völlig verzaubert sie immer wieder nur anschauen kann (und es immer wieder konnte seit heute Morgen).
Sie ist wie ein Stern am Tag, auch wenn sie noch in der Nacht aufblühte und strahlte wie ein Zauber aus TausendundeinerNacht.
Und heute Nacht hängt sie dann da, völlig erschöpft, weil ja vielleicht dann eine neue Blüte (oder zwei, oder drei) an ihre Stelle tritt (oder treten). Aber ihr Glanz bleibt in meinem Leben die ganze Zeit!
Warum sind die Jungen, die männlichen oder weiblichen, die friedensgeübten und die kriegslüsternen alle so rechts?
Wissen die vielleicht nicht, was sie haben an der Demokratie?
Oder sind sie nur heller als wir? Wollen sie nicht mehr Durchschaubarkeit, mehr Transparenz der Demokratie? Natürlich auch der unseren, die so viel Vertrauen verlangt, so viel, also: so viel, was sie wissen wollen, bevor entschieden wird?
Mangelt es daran, dass man ihnen nicht sagt, was wann wo zu entscheiden man sich vorgenommen hat, ohne sie und uns zu fragen, ob wir das auch so sehen, was sie sich so gedacht haben im stillen, abgeschlossenen Kämmerlein?
Haben die Jungen nicht Recht? Recht auf Transparenz?
Warum jemand abschreiben, zum Beispiel Putin? zum Beispiel einen Freund, ja, den auch! Lieber keinen Versuch, mit ihm zu reden, auch wenn dadurch sicherlich Tausende umkommen? Oder wenn auch nur eine*r?
Wir müssen mit ihnen reden, sonst machen wir uns zum Täter, zur Täterin vielleicht auch, wenn wir es unterlassen, was Menschen retten könnte, nur wenigstens eine*n!