Lyrisches von Helmut Maier

Zugegeben

Preisgegeben sind wir der Natur,
preisgegeben den unvorhergesehenen Stürmen,
preisgegeben den Erdbeben, den Vulkanausbrüchen,
preisgegeben den unbeherrschbaren Viren,
preisgegeben unseren Launen: uns.

Preisgegeben bin ich dir,
kann mir mein Leben ohne dich
nicht mehr vorstellen,
würde verkümmern, eingehen, absterben.
Den Preis gegeben dir möchte ich haben,
den höchsten Preis, dessen Vergabe
mir möglich ist:

Bist du mir preisgegeben,
meinen Launen, meiner Hilfe, meiner Liebe,
die Sicherheit, dass ich es nie
ausnützen werde, will ich dir geben.

Preisgegeben seien wir uns
oder geschenkt einander oder
zueinander gesellt durch ein Schicksal,
das wir nicht verstehen können,
noch wirklich kennen,
aber erleben können
in unseren Umarmungen,
unseren Küssen, unserer Liebe.
Einen Preis hat verdient
diese Liebe,
sie lässt uns leben.

Einen Preis hat verdient
dieses Leben,
Einen Preis hat verdient
die Natur,
die uns dieses Leben geschenkt.
Den Preis gegeben möchte ich haben ihr,
den höchsten, den wir zu vergeben haben:
das Versprechen, dass wir nie
es ausnützen wollen,
wenn durch unser Bewusstsein
preisgegeben ist uns die Natur,
die wir lieben, sind wir auch
preisgegeben ihr, uns,
preisgegeben einander,
um uns zu wahren.

11 Kommentare

  1. gaby nill

    Lieber Helmut,
    wie schön.

    Ganz liebe Grüße schickt dir
    Gaby

  2. Helmut

    Ich freue mich sehr über das Lob von Dir, liebe Gaby. Danke herzlich dafür.

    Ich grüße Dich ganz lieb zurück.
    Helmut

  3. Anonymous

    Sehr schöne und gefühlsvolle Worte!

    Herzliche Grüsse
    Katharina

  4. Rachel

    Lieber Helmut,

    wenn doch alle dieses Versprechen geben würden, dann sähe vielerorts die Natur ganz anders aus, sie würde unser Leben noch mehr verschönern, uns leichter leben lassen.
    Wie lange wohl wird sie uns noch das Leben schenken, die Natur?

    Ich liebe deine Texte zu so tiefgründigen Themen, sie rütteln auf. Mögen sie auch die Kraft besitzen, durchzuschütteln!!!

    LG, Edith

  5. Helmut

    Danke vielmals für Eure lobenden Worte, Katharina und Edith!

    Herzliche Grüße
    Helmut

  6. bruni8wortbehagen

    ein starker Text, lieber Helmut
    mit dem Bekennen, wie Du Dir all dessen bewußt bist
    und damit lebst, in einer großen Verantwortung Du Dir selbst und dem, was Dich an hohen Werten umgibt, sei es zu Mensch oder auch zur Natur.

    Herzliche Grüße von Bruni

  7. Moni

    Und ich – ich bin fast sprachlos, ohne Worte…
    Dein Text ist umwerfend, stark und einfach schön (tiefberührend – eine Art „Hohes Lied“, wenn ich das so sagen darf).

    Ein schönes Wochenende für euch
    Moni

  8. Helmut

    Liebe Bruni,

    Danke für Deine einfühlenden und lobenden Worte. Ja, es ist eine Art Bekenntnis geworden – ausgehend von einem längeren Gespräch mit einem Freund über Natur und Mensch …

    Liebe Grüße
    Helmut

  9. Helmut

    Liebe Moni,

    Da hast Du Dich ja zu einem höchsten Lob hinreißen lassen: mit Salomon verglichen zu werden, ist natürlich zuuuuuuui stark!

    Herzliche Grüße
    Helmut

  10. syntaxia

    Einen Preis hast du verdient für diese unglaublich berührenden Zeilen, lieber Helmut!

    ..grüßt dich Monika

  11. Helmut

    Liebe Monika,

    ich danke Dir ganz herzlich für Dein übergroßes Lob (das mir – trotzdem (oder genau deshalb?)- große Freude macht 😉

    Liebe Grüße
    Helmut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Maier-Lyrik

Theme von Anders NorénHoch ↑