Lyrisches von Helmut Maier

Tag: 17. Februar 2016

Neue Lernschritte für den Frieden

Zur Zeit träumen die USA – eng verbunden mit Europa – noch von der Fortführung alter Zustände, nämlich einer Globalisierung, die nach den neoliberalen Werten und Privilegien ausgerichtet ist. Das ist nicht gerade das Musterbeispiel für ein insgesamt gleichberechtigtes Zusammenleben der Nationen auf der Erde. Der Syrienkrieg zeigt gegenwärtig leider, dass diese Völkergemeinschaft noch weit entfernt ist. Aber die Tatsache, dass Russland in diesem Krieg neuerdings darauf hinwirkt, seine nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Staates und Kommunismus verdrängte Rolle eines Block-Zentrums mit einer mindestens formalen Behauptung als einer der beiden Supermächte in einer bipolaren Welt in neuer Gestalt erfolgreich zur Geltung zu bringen, lässt darauf schließen, dass aus der alleinigen Großmachtperspektive der USA mit ihren engsten Verbündeten zusammen nichts werden kann. Zumal China als emporstrebende Größe zu einem mit Russlands Behauptung einer neuen Position vergleichbaren Gebaren durchaus befähigt ist.

Steve Hanke und Dick Henry von der Johns Hopkins University in Baltimore, USA sind vor kurzem mit dem Plan an die Öffentlichkeit getreten, die verschiedenen Zeitzonen in der Welt aufzuheben und eine gemeinsame “Universal Time” einzuführen, in der es dann, wenn es 7 Uhr morgens in Washington D.C. ist, es dann ebenfalls auf der ganzen Welt 7 Uhr wäre. Sie versprechen sich davon, dass keine schwierigen Umrechnungen der Zeiten mehr notwendig seien. Kommunikation, Reisen und Handel würden dadurch total vereinfacht. Dass viele Menschen sich dabei an einen neuen Tag- und Nachtrhythmus gewöhnen müssten, halten sie für zweitrangig.

Ob die beiden Professoren damit den Nagel auf den Kopf getroffen haben, will ich gar nicht weiter untersuchen. Ich fürchte nur, dass eben doch die Ostküste der USA der Maßstab für die ganze Welt sein soll, also die Grundlage für eine Art Weltherrschaft. Solange wir uns von solchen Vorstellungen nicht trennen, wird es keinen Frieden auf der Welt geben können, weil mindestens die größeren Mächte sich so eine Bevormundung nicht gefallen lassen werden. Für Frieden auf der Welt werden wir uns auf eine multipolare Welt einrichten müssen. Dass auch das in den Köpfen der Menschen die Gewöhnung an ganz andere Muster als die bekannten und eingefleischten bedeutet, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Aber anders wird eine friedliche Welt nicht zu haben sein.

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