Wir leben zwischen den Zeiten.
Zwischen den Jahren.
Zwischen den Festen.
Zwischen Unbewusstem
und dem Bewussten.

Wir sind auf der Reise.
Zwischen den Zielen.
Zwischen Aufbruch und Bleiben.
Zwischen dem Traum
und dem Wachen.

Wir leben, als gälte es sicher,
dass es bleibe, dass alles
ja seinen Sinn hat.

Wir leben und wissen
nicht um das Datum,
das uns Gegeb’ne.
Und setzen es fest.
Gefangen halten wir
die verklingende Zeit.

Wir leben, als gälte es sicher,
dass immer erneuert
das fliehende Leben.

Wir setzen den Punkt
und wissen genau, wo
Vergangenheit endet
und Zukunft beginnt.

Wir leben im Sterben
und glauben ans Morgen.
Wir sind ihm erlegen,
dem Wandern ins Klare.

Wir leben zwischen den Jahren
Und traun uns,
zu wissen, was neu ist,
was alt.
Wo Recht ist und richtig,
wo Falsches erstrahlt
und Gutes verborgen.

Wir leben zwischen den Jahren,
konfessionell so geschieden
und juristisch gesichert,
völkerrechtlich gebunden
ans eigene Glück.

Wir leben zwischen den Jahren
und meinen zu wissen
um Ende und Anfang.

Noch leben wir zwischen
den Jahren.