Lyrisches von Helmut Maier

Monat: April 2009 (Seite 1 von 2)

Blogbrache

Der Mai wird eine weitgehend blogfreie Zeit beim Maier-Lyrik-Blog werden – bis hin zum Stillstand.
Für die Geduld danke ich schon im Voraus.
Im Juni werde ich mich sehr anstrengen, diese Blogbrache wieder zu kompensieren.

Helmut Maier

P.S.: Auf Brachland kann man schon ab und zu ein paar Blüten sehen, wenn man Glück hat …
🙂

Hoffnung und Trauer

Du, Zeit der Hoffnung und der Trauer,
du gibst der Trauer Zeit, der Hoffnung Dauer.
Der Blick vom Grab zur Teck, der Schönen,
will doch mit Tod und Leid, mit dem Verlust versöhnen.

Die Felder grünen und die Frucht wird kommen.
Die Trauer weiß: Es wird gegeben und genommen.
Die Hoffnung spricht: Es wird genommen und gegeben.
Das Ziel ist nicht der Tod. Das Ziel ist: Leben.

Schmerz ist nicht ewig. Ewig nicht das Leid.
Wir sind noch eine Zeit lang ihm verfallen.
Es gibt noch Zukunft in der Freude Hallen.

Die Erde trägt ja doch ihr Hochzeitskleid.
Wenn wir gehalten sind, gefasst, getragen,
dann stellt auch Dankbarkeit sich ein statt Klagen.

Richt-Spruch

Richda
hoißt bei ons Schwoba
net: urdeila,
scho gar et
v’r-urdeila.

Erschd
wamm’r ebbas
nemme richda ka,
wann’s also ganz kaputt isch,
schmeißt m’r’s weg.

D’Bibel v’rschdanda
isch do ganz schee
schwierig,
wann’s do hoißt:
Richtet nicht,
auf dass ihr nicht
gerichtet werdet.

Tod und Leben

Ein Freund ist tot.
Ein Freund des Lebens.
Ernst Eberle, der Geigenbauer,
der Friedensfreund ist tot.

Ach ja, ein jeder Saitenklang, durch Dich gefangen,
von welchen immer ausgegangen,
die eines spielen Deiner Instrumente,
die gingen einst durch Deine Hände,
der stimmt in frohen Chor trotz allem ein und jauchzt und singt,
ein Klang, der himmelwärts sich schwingt.

Verschämtheit

Zwischen Sommerknotenblume
und Knoblauchrauke
prangt in junger Frische der
sich verschämt gebende
Apfelbaum, errötend
ob seiner Blütendichte
und der angeberisch weiß
sich spreizenden Lippen
der Blüten des Nachbarn,
dessen Zweige sich aalen
in der Wärme der Sonne.

Frühsommer-Fest

Die Fülle der Farben
Fängt meine Blicke
Bald hier und bald dort
Füllt meine Seele
Wieder und wieder
Mit Köstlichstem auf.

Wo Frühling und Sommer
Sich küssen und kosen
Wo Blau und wo Grün
Träumen vom alles verbindenden
Regenbogen-Erneuern
Aufsaugen will ich sie
Und sie vergeuden
Mit Freuden.

Willkommen

Das Wiesenschaumkraut
bereitet dem Sommer
den rechten Willkomm.

Selber umgeben
vom saftigen Grün
des sprießenden Grases
bedenkt es
den kommenden Prinzen
der lebenbringenden Jahreszeit
mit dem Titel
schaumgeboren zu sein.

Vollständiges Glück

Schleimbeutelentzündung
(für mich als Rechtshänder: )
zum Glück
in der linken Schulter.

Wie glücklich bin ich,
dass ich inzwischen
wieder beide Arme
so weit heben kann,
mir mit beiden Händen
wieder selber
den Kopf zu waschen.

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