Stochastische Zusammenschau
Zufallsgesteuerte Eingebung.
Heilige Schriften.
Sie zerfallen im Zufall
des Negierens.
Aber ihre Herrschaft überdauert
die vernünftigen Analysen
und erfreut die Ästhetik
der nicht mehr Gebundenen.
Doch Sinn muss erst mal
neu gegeben werden
zur Legitimation.
Eine Anklage an Heilige Schriften
Heilige Schriften.
Oh zufallsgesteuerte Dinge ihr!
Eure Eingebung: intelligentes Theater.
In die Kühltruhe für immer!
Legitimiert – du mußt sie rufen!
Welch spöttisches Glück ansonsten.
Heilige Schriften ihr!
Tiefgekühlt lange Zeit.
Heilige Schriften zwischen Sinnen und Staunen.
Heilige Schriften ja so federleicht
fliegend dahin.
Oder eingeharkt
in Unkrautäcker der Willkür.
Ein bisschen Segen kann nicht schaden!
Wow, gewaltig, lieber Helmut.
Doch:
…erfreut die Ästhetik
der nicht mehr Gebundenen…
nicht für alle, weil sie die indokrinierende Lähmung der Gedanken nicht schätzen.
LG
Curt
Erst mal vielen Dank für das „Wow, gewaltig“, lieber Curt. Zu der Entstehung sage ich später etwas.
Zweitens: Die „nicht mehr Gebundenen“ sehe ich als Metapher auch für Menschen, die nicht mehr emotional gelähmt sind durch das Indoktrinierende der ‚Heiligen Schriften‘ – wobei ich selber mich wohl (noch?) nicht zu ihnen zählen kann.
Liebe Grüße
Helmut
Danke für den Link, lieber Petros.
Grüße an Dich.
Helmut
Lieber Helmut,
vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit meinen Gedanken zu deinem Gedicht in meinem Bloghaus.
Mit Blick auf das Indoktrinieren ist mir der letzte Halbsatz “wie es die einen und die anderen taten und tun” wichtig. Denn sowohl bei den “Gläubigen” wie bei den “Un-Gläubigen” wurde/wird missioniert und indoktriniert auf sehr vielfältige Art und Weise,… nämlich von “jeder soll nach seiner Fasson selig werden” bis hin zur völligen Intoleranz, wo z.B. jeder Gottgläubige oder auch Un-Gläubige schon ein Fundamentalist auf seine Weise ist.
Sei herzlich gegrüßt
Petros
Lieber Petros,
“jeder soll nach seiner Fasson selig werden”
ist ja aber zumindest vom Wortlaut her keine Indoktrination, oder?
Gruß
Helmut
An alle anderen: Mein Kommentar auf Petros‘ Gedanken hatte so gelautet:
Im Wesentlichen kann ich Deinem Statement zustimmen, Petros. Nur der Begriff “Indoktrination” bedürfte gewiss einer Diskussion. Bei Deinem Ansatz sieht es so aus, als ob Missionierung und Indoktrination unmittelbar zusammenhängen. Der Zusammenhang ist sicherlich oft feststellbar, aber das jeweilige (immer unvollständige!) Wissen hat es bestimmt verdient, dass man sich damit auseinandersetzt. Mehr als die Bitte darum sollte Mission nie bedeuten. Indoktrination aber fordert Unterwerfung. Sie ist der Inbegriff von Intoleranz.
Zu der Entstehung des Textes, auf den Du Dich beziehst, möchte ich auf meinem Blog noch eine Erklärung abgeben. Aber daran arbeite ich noch.
Ich nehme einmal das Wort „Indoktrination“ auf, und das aus guten Grund und behaupte,
einmal indoktriniert – immer indoktriniert.
Sie schlummert nur und man muss wachsam sein.
Ein Beispiel- es ist möglich, dass ich jetzt anecke –
Menschen, die sich „scheinbar“ von der Kirche gelöst haben oder ihr gleichgültig gegenüber stehen, lassen sich christlich beerdigen – im Sinne von: man weiß ja nie.
Hier schlummert sie (die Indoktrination) gemischt mit tief versteckter Angst – auch sie indoktriniert und widersinnig noch dazu:
Angst vor einem liebenden Gott.
Unzählige Beispiele könnte man hier aufführen – und die banalen Ängste sind oft die gefährlichen, weil man die Gängelung nicht erkennt oder nicht wichtig nimmt.
Mit den Heiligen Schriften hat man auch Schindluder im Sinn der Macht und der Indoktrination getrieben und beides gehört für mich zusammen.
Jetzt bin ich auf Deine Erklärung gespannt, warum Du diesen Eintrag „Gesteuerter Zufall“ hier eingesetzt hast.
Liebe Grüße
Barbara
Danke, liebe Barbara.
Darf ich Dich auf meinen nächsten Beitrag hier auf dem Blog verweisen?
Liebe Grüße
Helmut