Lyrisches von Helmut Maier

Tag: 25. März 2015

Rätsel

„Man wirft den jungen Leuten den Gebrauch der Gewalt vor. Sind wir denn aber nicht in einem ewigen Gewaltzustand? Weil wir im Kerker geboren und großgezogen sind, merken wir nicht mehr, dass wir im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen und mit einem Knebel im Munde.“

Wer wissen will, von wem dieses Zitat stammt, kann das hier nachlesen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=25509

Trauerfälle

Wie die Trauer bewältigen
oder die Ohnmacht
oder die geschwätzige Hilflosigkeit
oder die Beunruhigung,
den Zweifel an der Allmacht der Technik,
an der Sicherheit vor dem Unglück,
daran, wie man’s wohl recht macht:
wenig Nachrichten-Schwall,
viele Beruhigungsversuche
oder einfach verstummen?

Herzlosigkeit
verdrängt die Schreie
nach Veränderung,
nach dem Aufwachen
der Verantwortlichen,
nach Möglichkeiten
für mehr Sorgfalt,
weniger Sorglosigkeit,
weniger Unbedachtheit,
weniger blindes Vertrauen,
mehr Verantwortlichkeit,
mehr Erbarmen.

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