Göttlich ist nicht wie Gott allein;
göttlich ist der Ursprung des Lebensodems,
die Ruach, die Schöpferin allen Lebens;
göttlich sind Menschen, die Göttliches
uns aufscheinen lassen, fassbar machen,
anschaubar zu werden vermögen;
göttlich ist Gesang, Schönheit und Liebe.

Die alten Völker fassten dies alles
in anschauliche Götterfiguren.
Damit vermieden sie unheilstiftendes
Herrschergebaren, das nichts mehr
gelten ließ, als was als Befehl die Menschen erreichte.

Wo Dogmen aufgestellt wurden,
verschwand das Göttliche im Eiskalten
einer patriarchalen Gottesfigur,
neben der nichts Göttliches sonst
Platz hatte neben dem Alleinherrscher des Himmels.

Göttlich soll Göttinnen und Götter bezeichnen,
nicht Götter allein oder Gott.
Vielleicht brauchen wir ein neues Wort,
um es unzweideutig ausdrücken zu können
in Zukunft.