Lyrisches von Helmut Maier

Monat: Dezember 2010 (Seite 2 von 4)

Kurswechsel?

Wenn ich neuen Lehrern folge,
folgt nicht gleich, dass ich sie küsse.
Und die Lehren von den alten,
s’ist nicht so, dass ich sie misse.

Wenn sie untreu denen werden,
die sie einst verkündet haben,
hol ich sie mir halt auf Erden
von den neuen, diese Gaben.

Und ich freu mich, dass die Lehren
ewig bleiben, die ich schätze,
ohne dass ich sie entbehre
oder nur von ihnen schwätze.

Obwohl es eigentlich von einem g a n z anderen Thema handelt, gerne hier Curts Kommentargedicht:

Lehren, wie so manches in der Welt,
gelten orts- und zeitgebunden.
Wer ihren Wert in Frage stellt,
hat die Begrenzung überwunden,
die uns Dogmen auferlegen.
Also Mut! Es bringt nur Segen.

Disziplin

Wann liegt Beständigkeit
im Verlassen des Bootes,
wann ist Treue
dem Treulosen gegenüber
Wortbruch?
Wann ist Festhalten am Gewohnten
nichts als Starrheit
und Ausscheren
Disziplin?
Wann öffnet sich Freiraum
in dem Verlassen
von Verpflichtungen
– aber wem gegenüber?

Welche Partei kann
Parteidisziplin verlangen,
wenn sie den Interessen der Oberen dient
und nicht dem Volk?

Das kommt davon

Das kommt dann davon, denke ich.
In dem Schneetreiben sich rumtreiben
und nun auf der Schnauze liegen mit Schnupfen.

Endlich komme ich dazu, Curts hilfreiches Kommentargedicht zu posten:

Hilfreich…?

Bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit
mit roter Nase als Fanal
hilft Cognacgurgeln allemal.

Doch wer ihn trinkt,
statt auszuspucken,
den wird ‘ne rotere Nase jucken.

Kälteeinbruch

Tausend Schneeflocken erfüllen
die Luft, ja Abertausende gar.
Erstaunlich, dass da noch Luft bleibt zum Atmen.

Das Kommentargedicht von Uta ist wohl eine Variante zu „meinem“ Deutschen Dreizeiler. (Ja, man sollte nicht so eng mit Regeln umgehen, erst recht, wenn sie so willkürlich gesetzt sind wie die meine):

so dicht die Flocken fallen
sie lassen uns immer noch Luft zum Atmen
auch wenn sie kalt ist

Lügenpack nach dem Schlichterspruch

Umfragen schlagen sie heute
uns um die Ohren, versuchen uns
nun zu schwächen im Kampf um den Kopfbahnhof.

Hinten auf der Stuttgart-Seite
versteckt‘s die EZ im letzten Satz
eines Berichts: Eine Montagsdemo gab’s.

Polizei: 3 000 waren’s.
EZ: „Veranstalter: 8 000“
Fernsehn: „Veranstalter: über 10 000“

Kommentargedicht von Paul Spinger

Stuttgart, Stuttgart einundzwanzig,
Mappus’ Sprüche werden ranzig,
Denn es ist ja nichts in Butter:
Dumme Sprüche klopfen tut er.

Kommentargedicht von Petros:

Mappus-Tirade
7. Dezember 2010

P auken und Trompeten. –
O hren betäubende Worte in
L istiger Rhetorik. Denkt:
I CH bin das Volk. Du bist mein
T anzbär, Spielball
I m Willen meiner Macht.
K ein Demonstrant hat ein Recht.
.
Denkste!!!

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