Emporgeschossen der Stängel,
die kuglige Knospe entsprang ihm
und wartete geduldig auf ihre Zeit.

Bis sich die Königin entfaltete:
die purpurne Pfingstrosenblüte.

Die letzten Blütenblätter umrahmen
die furchendurchzogene Miene nun.

Ehrfurchtsvoll sehe ich die gealterten
Gesichtszüge, edel geschnitten,
voller Weisheitscharme des Alters.

Und noch ist das nicht das Ende.
Die Welkende schaut in die Weite:
sie schaut die Blüten der kommenden Jahre.

Die oberirdischen Sprosse;
die Staude verliert sie im Winter.
Neue Chancen wird treiben das neue Jahr.

Der lyrische Kommentar von Bruni ist auch nicht zu verachten:

wundersam schön sind die Blüten,
doch auch im Verwelken zeigen
sie noch ihre Vielfältigkeit,
ihre natürliche Schönheit.

Wenn das allerletzte Blatt gefallen ist,
die Schönheit endgültig gealtert, ja, dann
schläft sie selig lächelnd ihrer nächsten
Auferstehung entgegen