Lyrisches von Helmut Maier

Tag: 26. Januar 2007

Weiter, weiter

Matthias Planitzer hat folgendes Gedicht geschickt und stellt es den Besuchern zur Diskussion.

Das Gedicht heißt

Weiter, weiter

Fahre weiter, fahre weiter,
Schiffchen, Schiffchen, aus dem Sinn.
Mit dem Wind nur treibe weiter,
sollst vergessen, wer ich bin.

Lass mich hier die Stille finden,
die doch jung verloren ging.
Will nicht weiter, nur entschwinden
jenem Schleier, der mich umfing.

Nur mein Täubchen soll mich führen,
fliegen, fliegen weit vornweg.
Deinen Schutz möcht ich verspüren,
deine Schwingen seien mein Versteck.

Ach, so trag’ mich in die Ferne,
zeig’ mir, wo ich rasten kann.
Schenk mir Frieden, schenk mir Wärme,
setz’ mich dann nieder irgendwann.

Fliege weiter, fliege weiter,
Täubchen, Täubchen, aus dem Sinn.
Lass mich hier und ziehe weiter,
will vergessen, wer ich bin.

© Matthias Planitzer

Kommentare, die beleidigend sind, werden gelöscht. (HM)

Das Gedicht ist auch auf dem Blog des Autors zu finden:
https://philobiblog.pytalhost.com
(Anzuklicken im nebenstehenden Blogroll)

Die Klippen von Moher

Aphroditisch steigen Klippen aus dem Meer.
Schaumgeboren aus Atlantikwellen.
Um Möwenzinnen lagert Marinblau.
Eisengold in den Felsen glänzt so verlockend.
Grasbüschelweiden für Schafe
grünen über steinernem Elefantenrüssel.
Der säuft Vergessenswasser aus den Tiefen.
Schreiende Vögel umkreisen
Europas Unschuldsgesicht.

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