Oh längste Nacht:
Es ist vollbracht.
Das Blendwerk ist
jetzt klar gemacht.
Am Pendel hängt
der Sonne Pracht.

Die kleine Frist
unendlich ist.
Du kleine List,
wie süß du bist:

Ich darf jetzt ruhn.
Ich muss jetzt gar
nichts, gar nichts tun.

Und doch keimt schon
des Lohnes Lohn:
Es ist vollbracht.
Die Sonne lacht
am andern Ort.
Sie ist nicht fort.
Sie ist noch da,
so nah, so nah.

Unendlich nur
und ohne Spur
ist nur der winzige
Moment,
da man die Sonne
gar nicht kennt.

Und grade da
ist dieses nah:
Ich darf jetzt ruhn.
Ich muss jetzt gar
nichts, gar nichts tun.

Der Hauch der
Ewigkeit ist nah.
Für kurze Zeit
ist sie ja da
und währt und währt,
wie du’s begehrt:

Du darfst jetzt ruhn.
Du musst jetzt gar
nichts, gar nichts tun.

Jetzt darfst du sein.
Ganz ohne Schein.
So klar, so klar,
so rein und wahr.

Der Gipfelpunkt
der Dunkelheit
in dieser Tiefe
dich befreit.

Mit diesem Gedicht verabschiede ich mich für den Rest der Blogpause und wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern eine schöne Festzeit, verbunden mit dem Dank für alle Treue.

Antworten auf Eure Kommentare gibt es dann wahrscheinlich nach den Weihnachtsfeiertagen.