Die Mittsommernacht
ist keine Nacht.
Es ist dann taghell.

Und s’ist nicht nur ein Tag,
wie man’s nennen wohl mag.
Achtundvierzig Stunden sind’s, gell?

Das aber nur an dem Punkt
(da hat es gefunkt),
an der einzigen Stell:

Wo der Polarkreis geschnitten
und im Jahr in der Mitten,
da ist’s so lang hell,

weil den Horizont dann die Sonne
nur grade berührt voller Wonne
in der Mitte der ‚Nacht’ auf alle Fäll‘.

Nicht um Mitternacht
hat’s die Sonne gebracht.
Nicht ganz so schnell:

Es macht die Sommerzeit:
Noch ist’s nicht soweit.
Erst etwa um eins kommt die Stell‘.

Und auch da nicht genau.
Überlegung macht schlau:
Nirgends gilt ja die Ortszeit aktuell.

Und nördlich vom Polarkreis bestimmt
die Sache ne Wendung noch nimmt:
die Sache wird grell:

Der POLARTAG dauert vielleicht
bis ein halbes Jahr, wie mich deucht:
am Meer und im Fjell.

Bei all dem: Die Mitsommernacht:
die Erkenntnis, hat sie die wirklich gebracht:
Sie sei die Mitte des Sommers?

Gibt’s da zwischen Frühling und Sommer
gar ein Duell?