In dem taz-Kommentar mit dem Titel „Europa schottet sich ab“ von Daniel Bax las ich heute (am 26.8.2015), dass der Konkurrent des französischen Präsidenten Hollande, Expräsident Nicolas Sarkozy, die Flüchtlingsströme kürzlich mit einem Rohrbruch verglichen habe. Da ginge es ja auch darum, das Wasser zu stoppen, statt es gleichmäßig in der Wohnung zu verteilen. Das gebe vermutlich – so der Kommentator sinngemäß – zum Beispiel die Stimmung in Frankreich wieder.

Offenbar zeigt das, wie die Äußerungen von Leuten wie Sarkozys literarisch (und nicht nur als solches) einzuschätzen sind: als Schund! Es scheint zwar auf den ersten Blick so, als könne er Metaphern durchaus benützen. Zwar sind diese aber in einer lyrischen Sprache dazu da, um (noch) nicht vorstellbare, gute Alternativen aufzeigende Welten zu schaffen – falls sie literarisch als anspruchsvoll gelten sollen; dieser Hassprediger jedoch benützt die Metaphern „Rohrbruch“ bzw. ‚Wasserströme‘ nicht etwa dazu, um den wahren Charakter des Flüchtlings-Daseins zu verdeutlichen oder gar eine Lösung dieses Existenzproblems der Flüchtlinge aufzuzeigen.

Nein, es geht ihm offenbar nur darum, die Menschen, die unter einem unsäglichen Schicksal leiden, auch noch zu verunglimpfen: als ob sie nur dazu daseien, um uns Schaden zuzufügen. Wer den Schaden habe, suggeriert dieser Misanthrop, sei selber ein Schädling, bedürfe also nicht der Hilfe, sondern müsse abgewehrt werden.

Will man seine Weltanschauung mit etwas vergleichen, fällt einem vielleicht wie mir nur die Haltung der Nationalsozialisten gegenüber den Juden ein. Das also soll heutzutage national vertretbare Politik in einem europäischen Land sein? Nie und nimmer!